Verliebt - Reiki-Kindergeschichte von Michaela Weidner

Verliebt

Gehst du gerne in die Schule? Der 12-jährige Sebastian* hatte oft keine große Lust in die Schule zu gehen. Seit einiger Zeit hat sich das aber geändert! Plötzlich freut er sich richtig darauf in die Schule zu kommen. Sebastians Eltern wunderten sich sehr über den plötzlichen Eifer ihres Sohnes.

Warum geht Sebastian plötzlich gerne in die Schule?
„Tanja*, weißt du, warum Sebastian es in letzter Zeit kaum erwarten kann, in die Schule zu kommen?“, fragte Sebastians Mama seine Schwester Tanja. Die 17-jährige Schwester schaute ihre Mutter fragend an. „Hmm, keine Ahnung! Frag ihn doch einfach!“, schlug sie vor. „Das habe ich doch schon längst getan. Er meinte nur, es macht ihm halt jetzt mehr Spaß. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass da mehr dahintersteckt“, antwortete Mama. Tanja grinste: „Aha, du bist neugierig! Wenn er nicht mehr erzählen will, dann lass ihm doch sein kleines Geheimnis.“ „Natürlich bin ich neugierig! Er war noch nie so ein begeisterter Schüler. Das muss doch einen Grund haben“, bestätigte Mama.

Vielleicht hat er sich verliebt!“, mischte sich Tanjas und Sebastians Papa in das Gespräch ein. Mama schaute ihn erschrocken an: „Verliebt? Nein, mein Junge schaut doch noch nicht nach Mädchen! Er ist doch erst 12!“ Tanja und ihr Papa fingen laut an zu lachen. „Aber Mama, verlieben kann man sich doch in jedem Alter! Dafür ist man nie zu jung…“, rief Tanja. Papa vollendete den Satz: „… und auch nie zu alt!“ „Hmm, aber wenn er sich verliebt, dann ist er nicht mehr mein kleiner Junge!“, meinte Mama trotzig. „Tja, unsere Kinder werden erwachsen, mein Schatz. Das ist der Lauf des Lebens!“, tröstete Papa seine Frau und tätschelte ihr zärtlich die Wange.

Tanja ist neugierig
Tanja war jetzt aber auch neugierig geworden. Als Sebastian nach dem Abendessen in seinem Zimmer verschwand, klopfte sie an seiner Türe und bat um Einlass. „Komm rein!“, hörte sie seine Stimme. „Oh, störe ich?“, fragte sie, als sie sah, dass Sebastian auf seinem Bett lag und sich Reiki gab. Seine Hände lagen an seinen Schläfen. „Wir haben morgen eine Klassenarbeit. Ich gebe mir ein bisschen Reiki, damit ich gleich noch besser lernen kann. Aber wo du schon mal da bist, könntest du mir ja Reiki geben!“, meinte er.

„Lass uns einen Tausch machen“, schlug Tanja vor, „Ich gebe dir Reiki und du erzählst mir, warum du plötzlich so gerne in die Schule gehst.“ Sebastian sah Tanja erschrocken an und bekam einen roten Kopf. „Oh, du wirst ja ganz rot“, grinste Tanja, „dann stimmt es also: Du bist verliebt!“ „Wwwoher weißt du das?“, stotterte Sebastian. „Naja, offensichtlich ist es dir peinlich. Das muss es aber nicht! Das ist doch toll! Magst du mir von ihr erzählen? Du bekommst währenddessen Reiki von mir“, lockte sie ihren Bruder.

Sebastian bekommt Reiki von seiner Schwester
Sanft legte Tanja dem verdatterten Sebastian die Hände an die Schläfen. Es vergingen einige Minuten, in denen Sebastian keinen Mucks von sich gab. Er genoss es sehr, von seiner Schwester Reiki zu bekommen. Tanjas Hände lagen inzwischen auf Sebastians Oberkörper. So langsam wurde sie ungeduldig. Fast schien es, er wäre eingeschlafen. Naja, verdenken konnte man es ihm nicht, schließlich ist Reiki ja so schön entspannend!

Die Wanderung zur Burg
Tanja überlegte gerade, wie sie Sebastian zum Reden bringen könnte, als er leise anfing zu sprechen. „Wir hatten doch vor drei Wochen diese Wanderung in der Schule. Wir sind gemeinsam mit der 5. Klasse zur Burg Wildenstein gewandert, um dort zu grillen. Zuerst hatte ich keine Lust mitzugehen. Mama hat mich aber dann doch überredet. Das war mein Glück! Da habe ich sie nämlich getroffen!“ Sebastian lächelte, während er die Augen weiter geschlossen hielt. „Wie heißt sie denn? Hast du sie vorher nicht gekannt?“, fragte Tanja. „Anna, sie heißt Anna“, verriet er, „Sie ist eine Klasse unter mir, also in der fünften…“ Dann verstummte er, tief in Gedanken versunken.

Sebastian entdeckt Anna beim Wandern
Tanja ließ ihm etwas Zeit, konnte ihre Neugier aber kaum noch unterdrücken. Ihre Hände gaben Sebastians Knien Reiki, als er endlich weitersprach: „Zuerst ist sie mir nicht aufgefallen. Aber dann sind wir irgendwann nebeneinander gegangen. Ich wusste nicht was ich mit ihr reden sollte, also habe ich erstmal nichts gesagt. Du weißt ja, dass ich nicht so gerne wandere, deshalb bin ich fast ganz hinten gelaufen. Anna wandert auch nicht gerne. Das hat sie mir später erzählt.

Sie ist immer langsamer geworden, bis sie schließlich stehen blieb. Ich wusste nicht so richtig, was ich machen sollte. Da wir inzwischen die Letzten waren, konnte ich sie doch nicht so einfach stehen lassen. Also habe ich sie gefragt, was mit ihr los ist. Sie hat laut geschnauft und gesagt, dass sie nicht mehr kann.

Hand in Hand ist es leichter
Das Laufen ist ihr zu anstrengend. Sie hat keine Lust mehr!“ Bei diesen Worten öffnete Sebastian die Augen und grinste, bevor er weiterredete: „Ja, und dann habe ich einfach ihre Hand genommen und ihr gesagt, dass ich ihr helfe weiterzulaufen. Sie hat mich erst sprachlos angesehen. Dann sind wir zusammen gegangen, Hand in Hand! Tja, was soll ich sagen, sie konnte plötzlich wieder laufen. Ich denke, sie hat über meine Hand Reiki bekommen. Dann ging es wieder. Wir haben uns über alles mögliche unterhalten. Das war richtig spannend! Mädchen sind doch nicht so doof, wie ich dachte. Irgendwann waren wir schließlich am Grillplatz. Wir sind nebeneinandergesessen und auch gemeinsam zurück gegangen.“

Wie geht es weiter?
Tanja legte ihre Hände auf Sebastians Fußsohlen. Als Sebastian wieder schwieg, fragte sie: „Ja und was ist jetzt? Seht ihr euch weiter? Jetzt rede schon! Du bist verliebt, oder?“ „Verliebt? Vielleicht! Wir sehen uns manchmal. In den Pausen steht sie bei ihren Freundinnen. Wenn sie mich sieht lächelt sie immer… So, jetzt weißt du, warum ich jetzt gerne in die Schule gehe.“ Sebastian schmunzelte selig und Tanja beendete ihre Reiki-Behandlung.

„Und wie soll es jetzt mit euch weitergehen?“, fragte sie neugierig. „Hmm, keine Ahnung! Ich überlege, ob sie mal zum Eis essen einladen soll. Im Moment traue ich mich aber noch nicht so richtig, sie zu fragen. Ich denke, ich warte erstmal ab, bis sie allein treffe. Vielleicht erzähle ich ihr dann auch von Reiki.“

Mit Reiki aufgeladen kann Sebastian nun besser lernen
Tanja lächelte ihren Bruder liebevoll an: „Ich wünsche dir ganz viel Glück bei Anna! Da du ja jetzt mit Reiki vollgeladen bist, kannst du jetzt voller Power ans Lernen gehen. Dann lasse ich dich mal allein. Viel Spaß!“ „Danke fürs Reiki! Dann muss ich jetzt wohl tatsächlich noch über mein Buch sitzen und lernen“, meinte Sebastian.
Hast du dich auch schon einmal verliebt? Wenn nein, dann kannst du dich schon jetzt darauf freuen…

*Namen der Kinder aus Datenschutzgründen geändert.

Die Reiki-Kindergeschichte „Verliebt“, erschien bereits im Reiki Magazin, Ausgabe 4/2010.

Weitere Reiki-Kindergeschichten findest du in meinem gleichnamigen Buch. Es kann hier bestellt werden: Bestell-Formular

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