Gebrochenes Pferdebein
In dieser Geschichte erzähle ich dir ein weiteres Erlebnis mit Lilli und ihrer Mama Bettina. Dieses Mal geht es um Bettinas Pferd Gaya und ihr gebrochenes Pferdebein.
Auch Pferde streiten
Wie bei uns Menschen, geht es auch bei Pferden nicht immer harmonisch und liebevoll zu. Manchmal sind die Tiere unruhig, weil sie irgendetwas stört oder sie sich nicht wohl fühlen. Immer wieder testen sie auch die Rangfolge untereinander aus. In solch einer Situation bekam Gaya von ihrer Stallkollegin Hija einen Tritt gegen ihr Bein. Lautes Wiehern war zu hören, Getrampel, ein Schlag, dann war furchtbare Stille. Die Pferdedame Gaya stand auf drei Beinen und konnte nicht mehr laufen.
Gaya ist verletzt
Lilli war sofort zur Stelle und zerrte das Pferd Hija in eine Box. „Gaya, was ist mit dir?“, schrie sie verzweifelt. Gaya versuchte zu gehen, aber es gelang ihr nicht. Das Bein hing schlaff herunter. Voller Panik rannte Lilli nun zu ihrer Mutter ins Haus. „Mama, Mama, komm ganz schnell! Gaya ist verletzt. Sie kann nicht mehr laufen!“ Mama Bettina war gerade dabei Kartoffeln fürs Mittagessen zu schälen. Erschrocken ließ sie das Messer fallen und rief: „Was ist passiert?“ „Hija hat Gaya getreten. Sie bewegt sich nicht mehr. Ihr Bein ist verletzt! Komm schnell!“, erklärte Lilli aufgeregt. So schnell sie konnten, rannten die beiden nun zu Gaya in den Stall. Das Tier ließ erschöpft den Kopf hängen.
Reiki zur Beruhigung
„Mama, können wir Gayas Bein mit Reiki heilen? Sie sieht so traurig aus! Bestimmt hat sie große Schmerzen“, schlug Lilli hoffnungsvoll vor. Vorsichtig tastete Bettina Gayas Bein ab. „Das ist bestimmt gebrochen! Zuerst müssen wir ganz schnell den Tierarzt rufen. Du kannst ihr Reiki geben, aber bitte nicht auf ihr gebrochenes Pferdebein. Gebrochene Knochen müssen erst eingerichtet werden, bevor sie Reiki bekommen. Reiki würde nämlich gleich anfangen den Knochen zu heilen. Wenn er aber noch nicht eingerichtet ist, würden die Knochen in dieser falschen Stellung zusammenwachsen. Ich rufe sofort beim Tierarzt an. Bleibe bitte bei Gaya und beruhige sie“, erklärte Bettina und rannte zurück ins Haus.
Das Bein ist gebrochen
„Ja, das Bein ist gebrochen! Der Tritt war so heftig, dass es direkt unter dem Ellenbogen im Zickzack gebrochen ist“, bestätigte der Tierarzt, nachdem er die Röntgenaufnahmen begutachtet und Gaya eine Spritze gegen die Schmerzen gegeben hatte.
„Eigentlich müsste Gayas Bein operiert werden! Aber der Transport in die Klinik ist zu riskant und es ist nicht sicher, ob eine Operation erfolgreich ist. Wir sollten die klassische Methode ohne Operation probieren. Sie müssen mir aber versprechen, dass sie das Tier einschläfern lassen, wenn es zu sehr leidet und sich selbst aufgibt.“ Erschrocken blickten Lilli und Bettina den Arzt an. Ein Beinbruch beim Pferd ist eigentlich ein Todesurteil. Die beiden hörten nicht auf, Gaya liebevoll zu streicheln.
Ungewisser Heilungsverlauf
„Was können wir für sie tun, um ihr zu helfen?“, fragte Bettina. „Ganz wichtig ist, dass sie sich auf keinen Fall hinlegt, dass sie sich nicht bewegt und das Bein möglichst nicht belastet. Ich werde versuchen, das Bein mit einem festen Verband fixieren, was an der Stelle schwierig ist und kaum halten wird.
Eine ungeschickte Bewegung könnte den Knochen davon abhalten, richtig zusammenzuwachsen. Sie müssen das Pferd anbinden und einen Ständer aus der Box machen, damit sie sich nicht hinlegen kann. Ich sage Ihnen aber gleich, dass es nicht sicher ist, ob sie wieder gesund wird und wenn, wird es mindestens 3-6 Monate dauern. Es wird keine leichte Zeit! Nur wenn wir viel Glück haben, wird das Bein so gut verheilen, dass sie wieder laufen kann.“
Die anschließenden Wochen waren anstrengend für alle Beteiligten. Gayas Bein wurde täglich mehrmals mit Reiki versorgt, was Gaya sehr genoss. Obwohl Gaya viel Bewegung gewöhnt war, spürte sie instinktiv, dass es jetzt wichtig war, das Bein ruhig zu halten.
Ein Gewitter zieht auf
Die Heilung wurde dann durch ein unvorhergesehenes Ereignis gefährdet. Eine Woche nach dem Unfall zog ein heftiges Sommergewitter auf. Der Himmel wurde rabenschwarz. Zum prasselnden Regen gesellten sich Wind, Blitz und Donner. Erschrocken sah Bettina von ihrem Computer auf und stellte diesen rasch aus. Im selben Moment traf Lilli zuhause ein. „Mama, wir müssen zu Gaya!“, rief Lilli laut nach ihrer Mutter. Schon vor dem Stalleingang hörten die beiden Hufgetrampel.
Alle Pferde waren unruhig. Gaya wieherte laut und voller Panik. Da sich Gaya so wenig wie möglich bewegen sollte, war das Gewitter für die Heilung des Beines sehr gefährlich. Schnell rannten Bettina und Lilli zu Gayas Box. Die Pferdedame zitterte am ganzen Körper, zog am Seil und versuchte, zu steigen. Pferde sind Fluchttiere und so wollte sie einfach nur raus und weg. Bettina und Lilli legten so beruhigend sie nur konnten ihre Hände auf Gayas Körper und gaben Reiki. Draußen zuckten Blitze und immer wieder war ein lauter Donnerschlag zu hören. Gaya wurde einfach nicht ruhiger, bäumte sich auf und war nass vor lauter Angstschweiß.
Reiki und das Vaterunser
Nun hatte Bettina die rettende Idee. „Lilli, lass uns gemeinsam das „Vaterunser“ beten. Gebete haben eine besondere Kraft und es hilft vielleicht, Gaya zu beruhigen.“ So beteten die beiden laut, mit ruhiger Stimme, mehrmals das „Vaterunser“. Währenddessen gaben sie ständig Reiki. Gaya schien sich unter dem Gebet und den Händen zu entspannen.
Dann kam die Bewährungsprobe: Nachdem ein weiterer Blitz kurz den Stall erhellte, dröhnte ein sehr lauter Donnerschlag durch den Raum. Es fühlte sich an, als würde der ganze Stall vibrieren. Vor Schreck erstarrt, beobachteten sie Gaya. Und es war wirklich ein Wunder geschehen. Gaya blieb ganz ruhig und schaute die beiden liebevoll an. Dank Reiki und dem „Vaterunser“ ist dieses schlimme Gewitter ohne größeren Schaden vorüber gegangen.
Gayas gebrochenes Pferdebein ist geheilt
Es hat lange gedauert aber inzwischen ist Gayas gebrochenes Pferdebein wieder vollständig geheilt und sie kann laufen, ohne zu lahmen. Bettina und Lilli haben ihre Freude am täglichen Ausritt mit ihren Pferden und sind sehr dankbar für die Heilung!
Die Reiki-Kindergeschichte „Gebrochenes Pferdebein“, erschien bereits im Reiki Magazin, Ausgabe 2/2010
Weitere Reiki-Kindergeschichten findest du in meinem gleichnamigen Buch. Es kann hier bestellt werden: Bestell-Formular